Quelle: RFS (19.06.2020)
Ein Vergleich von RFS zeigt, dass Versicherungsgesellschaften weniger Technologien mit Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen als Banken. Für die fünf untersuchten Technologien - natürliche Sprachverarbeitung, Bildanalyse, robotergestützte Prozessautomatisierung, prädiktive Analyse und maschinelles Lernen - wurde eine vergleichsweise niedrigere Umsetzungsrate gemessen.
Dies deutet darauf hin, dass die vorhandenen Daten in Versicherungen noch nicht umfassend analysiert werden. Somit bleiben wertvolle Chancen zur Effizienzsteigerung, zur Optimierung interner Prozesse und zur Verbesserung des Kundenerlebnisses ungenutzt. Wir erwarten jedoch, dass dieses Potenzial nicht mehr lange brach liegt und gehen von einer baldige Zunahme des Einsatzes von KI-gestützten Systemen aus. Wir stimmen daher Robert Ruttmann vom RFS zu, dass Versicherer sich aktiv mit diesen intelligenten Technologien auseinandersetzen sollten, um innovativ zu bleiben und möglicherweise sogar einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
In diesem Zusammenhang haben wir festgestellt, dass die Wahrnehmung von KI-Projekten leider oft von falschen Annahmen geprägt ist. Beispielsweise erfordert die Umsetzung solcher Projekte nicht unbedingt einen Data Lake, viele Daten oder Investitionen in sechsstelliger Höhe. Messbare Optimierungen können bereits durch kleinere, überschaubare Projekte erzielt werden. Diese können dann entsprechend den Kundenbedürfnissen kontinuierlich weiter ausgebaut werden.
Wir empfehlen Versicherungen daher, die eigenen Möglichkeiten von Experten realistisch einschätzen zu lassen, damit auch sie die eigenen Daten effizient monetarisieren können.